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Katzen Ernährung - Die Grundlagen


Gerade am Beginn der Katzenhaltung stehen viele Katzenbesitzer vor der selben Frage. Wie füttere ich meine Katze gesund und artgerecht. Die Auswahl an Futter ist da oft verwirrend und erdrückend zugleich. Hier vermitteln wir euch einige Grundlagen, um in der Welt der Katzen-Ernährung zurechtzukommen. Dieser Beitrag ersetzt keinesfalls die Pflicht, sich auch über andere Quellen noch tiefgründiger in die Thematik einzulesen.

 

Die Katze

Unsere Stubentiger sind von Natur aus Carnivoren. Diese Bezeichnung steht für Tiere, die sich fast ausschließlich von Fleisch ernähren. Im Falle der Katze besteht die Beute aus kleinen Säugetieren (Mäuse, Ratten und Co.) sowie Vögeln und manchmal Insekten. Kleinere Beutetieren, z.B die Maus, werden in einem herunter geschluckt, samt Innereien und Skelett. Durch diese Beutetiere nimmt die Katze dann auch vegetarische Anteile auf (Mageninhalt), die jedoch nur einen geringen Anteil am Beutetier ausmachen. Feine Knochen und Federn werden mit verdaut und stellen eine wichtige Kalziumquelle dar. Das restliche Skelett wird wieder ausgeschieden.

Beutetiere sind die natürlichen Nahrungsquellen der Feliden

Der Darm der Katze ist sehr kurz und auf eine Verdauung von tierischen Proteinen ausgelegt. Diese liefern unserem Stubentiger die benötigte Energie und alle für ihn wichtigen essentiellen Aminosäuren. Ein Proteinmangel führt im schlimmsten Fall zu Muskelschwund, Wachstumsverzögerung, Blutarmut und zu einem geschädigtem Fell.

Kohlenhydrate werden von einer Katze nicht benötigt, da sie als reiner Fleischfresser ihre Nährstoffe aus den Proteinen beziehen. Für eine effektive Verwertung der Kohlenhydrate fehlen der Katze bestimmte Enzyme. Sie sind bis zu einer gewissen Menge im hochaufgeschlossenen Zustand (gekocht) größtenteils verdaulich, jedoch nicht zwingend notwendig und belasten nur unnötig den Darm. Folgen sind Verdauungsbeschwerden, z.B Durchfall.

Unser Stubentiger stammt von der afrikanischen Falbkatze ab. Da diese in ihrer Umgebung kaum Wasser findet, versorgt sich ihr Organismus zu über 75% mit Flüssigkeit aus der Beute. Dieses Verhalten ist bis zu unserer heutigen Hauskatze erhalten geblieben. Somit sind die meisten Katzen als trinkfaul zu bezeichnen, wobei fließendes Wasser hier meist sehr animierend wirkt.

Die Katze verfügt über ein ausgeklügeltes Gebiss mit 30 Zähnen, welches nur zum Schneiden ausgelegt ist. Die Fangzähne sind wie im Namen erkennbar für den Fang der Beute und dem darauffolgenden Nackenbiss (Todesbiss) ausgelegt. Die seitlichen Backenzähne dienen dem Zerteilen und Zerschneiden der Beute. Die kleinen vorderen Schneidezähne dienen dazu, Fleisch von den Knochen abzunagen und sie betreiben mit ihnen Fellpflege. Selbst zum Fangen von Flöhen aus dem Fell setzt die Katze geschickt ihre Schneidezähne ein. Zudem entfernen sie mit den Schneidezähnen eventuell vorhandene Federn und Haarbüschel von der Beute.

Das Gebiss der Katze ist auf eine fleischreiche Ernährung ausgelegt

 

Formen der Fütterung

Nassfutter: Hierbei handelt es sich um die häufigste und einfachste Form der Fütterung. Vorausgesetzt man greift auf die richtigen Sorten zurück. Nassfutter ist im Grunde genommen Fleisch, welches zerkleinert und püriert gegart wird. Dadurch ist es haltbar und in der Dose keimfrei. Durch die richtige Zusammensetzung und der Zugabe diverser Spurenelemente, Taurin und Vitamine ahmt es sehr gut die natürliche Ernährung der Katze nach.

Nassfutter sollte einige Eigenschaften aufweisen, damit es zu einer ausgewogenen Ernährung beitragen kann:

- frei von Einfachzuckern wie Zucker, Karamell oder Melasse

- frei von Getreide und Soja

- keine Eiweißextrakte oder Nebenerzeugnisse auf pflanzlicher Basis

- Fleischanteil sollte über 60% liegen

- die Innereien sind definiert ( z.B bestehend aus Herz, Leber und Lunge)

- falls vorhanden, Anteil an Gemüse/Obst unter 10% ("Mageninhalt der Maus")

- keine EG- Zusatzstoffe

- einen Tauringehalt von 1000- 1500mg

Gutes Nassfutter erkennt man an der gut deklarierten Zusammensetzung, welche man hinten auf der Verpackung lesen kann. Hier ein Beispiel:

Gute Deklaration: 70% Kalb (bestehend aus ca. 50% Herz & Muskelfleisch, davon ca. 2/3 Fleisch und 1/3 Herz; ca. 50% Innereien, davon je ca. 1/3 Leber, Lunge, Nieren), 27,45% Trinkwasser, 1% Aprikosen,1% Ananas, 0,15% Taurin, 0,15% Leinöl, 0,15% Meersalz, 0,1% Seealge.

Schlechte Deklaration: (Nassfutter mit Thunfisch) Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse, Fisch und Fischnebenerzeugnisse (u.a. 4% Thunfisch), Getreide, Mineralstoffe

Bei der schlechten Deklaration sind gerade mal 4% wirklich dem Thunfisch zuzuordnen. Diese 4% sind meist dann noch nicht einmal Fleisch, sondern können auch nur tierische Nebenerzeugnisse sein. Diese bestehen meist aus minderwertigen K3-Abfällen aller möglichen Tiere.

Leider ist die Zusammensetzung bei der schlechten Deklaration nicht ersichtlich. Bei der guten Deklaration sind alle Inhaltsstoffe klar definiert (z.B Herz und Leber). Es ist zu erkennen, dass wirklich ein hoher Anteil an reinem Fleisch enthalten ist und welche tierischen Nebenerzeugnisse hinzugefügt wurden.

Der Unterschied zwischen hochwertigem und minderwertigem Nassfutter ist klar erkennbar

Die Liste an hochwertigen Nassfutter-Sorten ist gar nicht so klein wie man denkt. Einige möchten wir euch für den Start empfehlen:

 
 

Es gilt allgemein, dass Katzen vom hochwertigen Nassfutter weniger Gramm benötigen, als von minderwertigem Futter. Somit gleichen sich die höheren Kosten durch eine geringere Fütterungsmenge meistens aus!

Hier noch einmal alle Tipps im Kurzüberblick

 

Trockenfutter: Diese Form der Fütterung wurde vom Menschen für den Menschen geschaffen. Sie verbindet Gemütlichkeit mit Haltbarkeit und Portionierbarkeit. Meist besteht "Trofu" aus minderwertigen Fleisch- und Pflanzenabfällen, daher ist es in größeren Mengen bereits für unter einem Euro zu haben.

Trockenfutter sieht schön aus, ist aber für Katzen eine artwidrige Ernährung

Die enthaltenen Kohlenhydrate sind schwer verdaulich, die tierischen Nebenerzeugnisse bringen kaum zu verwertende tierische Proteine und sind fast immer noch nicht einmal klar deklariert. Zudem stört das Trockenfutter nachhaltig den Wasserhaushalt, da Katzen bekanntlich die meiste Flüssigkeit über das Futter beziehen. Diese Problematik bleibt auch bei hochwertigem Trockenfutter bestehen, welches getreide- und zuckerfrei ist. Zum Thema Zahnpflege im Bezug auf "Trofu" wird weiter unten eingegangen. Diese Fütterungsform ist artwidrig und nicht empfehlenswert.

 

BARF: Das Wort BARF steht für "Biologisch artgerechtes rohes Futter". Bei dieser Form der Fütterung wird das Futter selbst hergestellt. Der Vorteil liegt klar auf der Hand, man weiß genau was drin ist und kann das Futter an die Vorlieben des Stubentigers anpassen. Nachteilig ist, dass man sich auf das BARFEN sehr umfangreich vorbereiten muss. Von Hygienevorschriften über Fleischsorten bis hin zu Supplementen wie Taurin ist eine Menge zu beachten und anzupassen. Falsches BARFEN kann schwerwiegende Folgen für die Gesundheit der Katze haben (Mangel an Spurenelementen etc.). Wer Interesse an der Thematik hat, dem empfehle ich für den Anfang das Buch "Einfach BARF".

 

Fütterungs-Tipps

Jungtiere: Junge Katzen sind mit etwa 10-12 Monaten weitgehend ausgewachsen. Bis zu diesem Zeitraum benötigen sie zum Wachstum deutlich mehr Nahrung als ihre ausgewachsenen Artgenossen. Kitten sollte man mehrmals über den Tag verteilt Portionen reichen (5-6x), immer so viel, dass die Katze satt ist. Im späteren Stadium reichen drei Mahlzeiten am Tag. Dies begründet sich durch ihren kleinen Magen mit jedoch hohem Energiebedarf. Deshalb ist eine hochwertige, proteinreiche Ernährung sehr wichtig. Ab der dritten Woche kann langsam Rohfleisch verfüttert werden. Bereits von Anfang an sollten die Fleisch/Nassfuttersorten variiert werden, damit die Katze sich nicht nur auf einen Geschmack fixiert. Das sogenannte "Kittenfutter" ist nicht nötig, die Natur bietet den Jungkatzen schließlich auch keine speziellen "Kitten-Beutetiere".

Kitten benötigen zum Wachstum eine ausgewogene und proteinreiche Ernährung

Erwachsene Katzen: Für eine ausgewachsene Katze sind zwei Mahlzeiten am Tag wichtig, gegen einen kleinen Snack am Mittag ist nichts einzuwenden. Die Grammzahlen, welche gefüttert werden sollten, variieren von Katze zu Katze (Bewegungsdrang, Größe, Rasse). Als Richtwert empfehlen wir 100g pro Mahlzeit (hochwertiges Nassfutter).

Das Futter sollte möglichst in Maus-großen Happen serviert werden. Diese verlangsamen die Essensaufnahme und beschäftigen eure Katze besser als langweiliger, zerkleinerter Fleischbrei.

Es empfiehlt sich, die Nassfuttersorten täglich zu wechseln

(2-4 Sorten). Da jeder Hersteller die Inhaltsstoffe anders zusammensetzt, kann durch diesen Wechsel eine Mangelerscheinung an bestimmten Inhaltsstoffen vermieden werden. Zudem nimmt eure Katze so neue Sorten besser an.

Eine ständig zur Verfügung stehende Nahrungsquelle sollte bei Wohnungskatzen vermieden werden, da diese dann auch aus Langeweile statt aus Hunger fressen. In Verbindung mit dem Bewegungsmangel der Wohnungskatzen wird so Übergewicht begünstigt.

Deshalb bietet es sich eher an, über Tag kleine Snacks anzubieten. Diese kann man mit einem Fummelbrett oder Futterturm schwer zugänglich machen. Dadurch fördert die Katze gleichzeitig ihre geistige Aktivität. Allgemein bieten sich am besten zucker- und getreidefreie Sorten an.

Diese Snacks können wir empfehlen:

(Anklicken für Preisvergleich)

Pädagogisch gesehen ist der leichte Hunger über Tag auch sinnvoll, da man die Katze dann wirkungsvoller belohnen kann, z.B beim Clickertraining. Eine satte Katze wird daran deutlich weniger Freude empfinden, wenn Dosi wieder Leckerchen anbietet. Durchweg satte Katzen sind zudem bei neuen Futtersorten schnell mäkelig. Beobachtungen von Prof. Leyhausen haben weiterhin ergeben, dass leicht hungrige Katzen meist einen größeren Bezug zu uns Menschen haben und das Betteln und Umgarnen für Futter genießen. Viele weitere interessante Erkenntnisse aus seinen Forschungen finden sich in seinem Buch "Katzenseele".

 

Zahnpflege

Bei der Fütterung mit BARF wird die Zahnpflege vom Rohfleisch erledigt. Bei einer Nassfütterung sollte deshalb mindestens zwei- dreimal die Woche Rohfleisch hinzugefügt werden. Dies begründet sich darin, dass das Nassfutter meist zu weich ist, um effektiv die Zähne zu reinigen. Rohfleisch und Nassfutter sollten möglichst getrennt gefüttert werden.

Das Gerücht, Trockenfutter reinigt die Zähne, ist ein Ammenmärchen. Schaut man sich das Gebiss an, sieht man sofort, dass dieses auf die Zerkleinerung von Trockenfutter gar nicht ausgelegt ist. Mit paar mal Briketts knacken ist es somit nicht getan, diese reiben noch nicht einmal wirklich an den Zähnen. Die meisten Trockenfuttersorten enthalten zudem Getreide oder andere Kohlenhydrate, welche Ablagerungen auf den Zähnen bilden. Ist zusätzlich Zucker im Spiel, erklärt sich die Bildung von Zahnstein und Karies von selbst.

Günstig, proteinreich und gut für die Zähne unserer Feliden; Hühnerherzen

Gerade im Zahnwechsel, dieser findet meist im fünften bis siebten Monat statt, ist eine regelmäßige Gabe von Rohfleisch zu empfehlen. Die Zähne nutzen natürlich mit der Zeit ab, deshalb kann man, sobald es im höheren Seniorenalter nötig ist, vermehrt weiche und pürierte Nassnahrung geben.

Eintagsküken, Mäuse, Geflügel- und Rindfleisch, Trockenfleisch, Hühnerherzen, Knorpel und kleinere Geflügelteile mit Knochen (nicht erhitzt, also gebraten oder gekocht, sie könnten splittern) sind ideale Rohfleisch-Quellen. Und keine große Sorge vor der Gabe von Rohfleisch. Selbst kleinere Mengen an Salmonellen stellen grundsätzlich kaum eine Gefahr dar, da die aggressive Magensäure und der kurze Darm mit diesen sehr gut klarkommt. Trotzdem sollte es immer nur frisch verfüttert werden.

 

Nahrungsergänzung

Zusätzlich zum Futter können noch einige Nahrungsergänzungen gegeben werden.

Katzengras sollte Wohnungskatzen immer zur Verfügung gestellt werden. Dieses knabbern unsere Fellnasen, um einen Brechreiz auszulösen, welcher aufgenommene Haare aus dem Magen heraus befördert. -> Mehr dazu hier <-

Fischöl sorgt für ein gesundes, glänzendes Fell. Die enthaltenen Omega-Fettsäuren unterstützen zudem viele Prozesse im Organismus Katze. Es sollte jedoch nicht überdosiert werden, da es blutverdünnend wirkt (verschlechtert die Wundheilung, vor allem bei Freigängern gefährlich). Alle zwei- drei Tage ein halber Teelöffel über das Futter ist mehr als ausreichend.

Die richtige Ernährung und ein wenig Fischöl verleihen eine tolle Fellqualität

Gegen ein Ei in der Woche ist auch nichts einzuwenden. Es enthält eine Menge tierische Fette und Spurenelemente, trägt zudem zu einem prächtigen Fellkleid bei. Aber: Das Eiweiß enthält einen Stoff, der die Proteinverdauung beeinträchtigt. Zudem hemmt ein bestimmtes Protein im Eiweiß die Biotin-Aufnahme (lebenswichtiges Vitamin). Deshalb sollte am besten nur das rohe Eigelb verfüttert werden.

Fisch kann ein abwechslungsreicher Snack sein. Die enthaltenen Fette wirken sich genauso wie beim Fischöl positiv auf den Organismus aus. Am meisten lieben unsere Katzen Sprotten und Lachs. Da Vitamin D enthalten ist, welcher schnell überdosiert werden kann, sollte eine Fischmahlzeit nur etwa einmal die Woche gegeben werden. Thunfisch sollte nur in Eigensaft eingelegt sein, größere Mengen sollten aber vermieden werden. Da Thunfisch Quecksilber im Muskelgewebe einspeichern kann, könnte dieser belastet sein. Das führt bei der Katze dann zu Vergiftungserscheinungen.

 

Was Katzen nicht essen sollten

Natürlich gibt es einige Dinge, die Stubentiger lieber nicht zu sich nehmen sollten. Hier eine kleine Auflistung:

- Zwiebelgewächse

- Knoblauch

- Schokolade

- gewürzte oder gesalzene Speisen

- geräuchertes

- zuviel Leber (Vitamin A Vergiftung)

- rohes Schweinefleisch (kann einen tödlichen Virus enthalten)

- erhitzte Knochen (diese können splittern und die Katze verletzen)

- Kohlartiges Gemüse (unverdaulich und führt zu Darmwinden)

- Zuckerhaltige Lebensmittel

- Alkohol

- Milch (viele Katzen vertragen keine Laktose)

Katzen sind bei Pflanzengrün oft sehr neugierig, das kann gefährlich werden

 

Umstellung der Ernährung

Wenn die Katze das neue Futter nicht annimmt, kann man sich mit einigen Tricks abhilfe schaffen. Das altbekannte Futter nach und nach immer mehr mit dem neuen Futter vermengen und pro Mahlzeit schließlich den Anteil des alten Futters reduzieren. Trockenfutter sollte bei der Umstellung auf Nassfutter zusätzlich angefeuchtet werden (schrittweise erhöhen).

Weiterhin können diverse Zusätze in kleinen Mengen über das Futter gegeben werden. Dazu zählen z.B Bierhefe, Parmesan, Thunfisch in Eigensaft, Eigelb, Leckerli oder zerkleinerte Hühnerherzen. Nach Erfolg sollte diese zusätzliche Gabe möglichst nicht mehr jeder Mahlzeit hinzugefügt werden (je nach Vertäglichkeit).

 

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