Vor allem Halter von Freigänger-Katzen kommen irgendwann in die Situation, dass ihr Haustiger von einem Streifzug durch die Natur einen lästigen Besucher mit nach Hause bringt; die Zecke. Diese Blutsauger sind nicht nur unbeliebte Parasiten, sie können zudem ernsthafte Infektionen auslösen. Umso wichtiger ist es, vorbeugend gegen die Zecken vorzugehen und sie, falls nötig, sicher vom Katzenkörper zu entfernen.
Aber erstmal ein paar Informationen zur Zecke selbst. Sie ist ein Ektoparasit, was bedeutet, dass sie auf der Haut des Wirtes lebt und sich über ihr Mundwerkzeug mit Blut von diesem versorgt. Dazu schafft sie eine kleine Wunde und schiebt einen Stechrüssel hinein. Mit diesem saugt die Zecke das in die Wunde strömende Blut auf. Damit sie diesen Vorgang in Ruhe durchführen kann, sondert sie einen gerinnungshemmenden und betäubenden Speichel ab. Somit bekommt der Wirt im Regelfall nichts vom Zeckenbefall mit. Um überhaupt auf einen Wirt zu gelangen, klettert die Zecke auf einen Pflanzenhalm oder Busch und hält sich oben mit den Hinterbeinen an diesem fest. Sie streckt ihre vorderen Beine aus und wartet auf einen vorbeistreifenden Wirt, um sich dann an diesem festzuhalten.
Das wirklich gefährliche ist aber nicht der Zeckenbiss selbst, sondern der Fakt, dass über den Speichel auch Krankheitserreger übertragen werden können, so z.B Borreliose, Ehrlichiose oder Anaplasmose. Unsere Haustiger selbst erkranken nur sehr selten an solchen durch Zecken übertragenen Krankheiten. Die Gefahr besteht dann eher für uns Menschen selbst. Das liegt daran, dass Zecken, die von der Katze ins Haus getragen werden und sich auf dieser noch nicht festgesogen haben, beim Körperkontakt zwischen Mensch und Katze auf diesen wechseln können. Damit stellt die Zecke eine Gefahr für alle Menschen im Umfeld der Katze dar.
Aus diesem Grund macht es Sinn, bei Freigänger-Katzen prophylaktisch gegen einen Zeckenbefall vorzugehen. Dies beinhaltet zuerst, dass man die Mieze nach jedem Streifzug kämmt und ihr Fell nach unliebsamen Besuchern absucht. Zusätzlich kann man die Katze noch mit einem Spot-On Mittel behandeln. Da dieses nicht nur Zecken, sondern auch Flöhe bekämpft, ist es für eine Vorbeugung gegen Parasiten gut geeignet. Das Mittel wird zwischen den Schulterblättern oder ins Genick der Katze aufgebracht. Das begründet sich darin, dass der Haustiger es hier nicht beim Putzen ablecken kann. Eine solche Spot-On Behandlung hält etwa für ein bis zwei Monate.
Sollte eure Katze trotz aller Prophylaxe bereits von einer Zecke gebissen worden sein, muss diese behutsam entfernt werden. Dazu benutzt man am besten eine extra dafür vorgesehene Zeckenzange. Das Herausziehen mit den bloßen Fingernägeln sollte nämlich vermieden werden, denn durch unsachgemäßes Quetschen und Drücken dringt unter Umständen noch mehr Speichel oder sogar der Darminhalt der Zecke in die Wunde ein, dies kann das Risiko einer Infektion erhöhen.
Um die Zecke zu entfernen, wird das Fell an der entsprechenden Stelle zur Seite gelegt und die Hautpartie, auf welcher die Zecke festsitzt, wird gestrafft. Nun setzt man die Zange an die Zecke an, dabei so dicht wie möglich an den Körper der Katze. Anschließend zieht man den Parasiten mit einer geraden oder leicht drehenden Bewegung senkrecht zum Katzenkörper heraus. Nach der Entfernung sollte überprüft werden, ob der Kopf mit entfernt wurde. Dieser reißt nämlich manchmal ab und verbleibt weiterhin am Katzenkörper. Ist dies der Fall, kann man versuchen, den Kopf mit einer Geldkarte oder ähnlichem aus der Haut herauszuschieben. Ist dies nicht möglich, muss die Hautstelle desinfiziert und im weiteren Verlauf beobachtet werden. Im Regelfall fällt der Kopf irgendwann von selbst ab. Es kann jedoch passieren, dass sich an der Stelle eine Entzündung bildet, dann sollte unbedingt ein Tierarzt aufgesucht werden.
Der Tierarzt ist ebenfalls aufzusuchen, wenn die Mieze wenige Tage bis einige Wochen nach dem Zeckenbiss Symptome wie Appetitlosigkeit, Erschöpfung und steife Gliedmaßen zeigt. Diese können Anzeichen für eine ernsthafte Erkrankung sein.
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