Leider haben nicht alle Katzen das Privileg, sich frei in der Natur bewegen zu können. Denn gibt es Einschränkungen, wie z.B eine Stadtwohnung oder eine stark befahrene Straße in unmittelbarer Nähe, die uns Katzenhalter dazu veranlassen, der geliebten Katze lieber keinen Freigang zu gewähren. Ein anderer Grund kann aber auch sein, dass es sich bei der eigenen Mieze um eine Rassekatze handelt, die leider bei manchen Menschen sehr begehrt ist und von diesen dann "entführt" werden könnte. Aber auch chronisch-kranke Katzen sind in der Wohnung besser aufgehoben als in der freien Natur.
Trotzdem überlegt so mancher, ob er seiner Katze dann nicht anders etwas Freigang gewähren könnte. Und ja, das geht. Es gibt sogar mehrere Lösungsansätze. Einer ist der Bau einer Katzenvoliere oder die Einzäunung des Gartens. Ein anderer ist deutlich preisgünstiger und flexibler, der Spaziergang mit Katzengeschirr und Leine.
Der kontrollierte Freigang mit Frauchen oder Herrchen ist jedoch nicht jederkatz Sache. Deshalb ist es wichtig, vorher abzuwägen, ob die Fellnase überhaupt für einen Spaziergang im Garten oder Park geeignet ist. So ist diese Art des Freigangs eher etwas für selbstbewusste und neugierige Miezen, während es für scheue und ängstliche Artgenossen mehr Stress als Bereicherung bedeutet. Zudem gibt es einige Nachteile, die durchaus erwähnt werden sollten. So kann die Katze bei Hunden, anderen Menschen oder jeglichem Lärm in Panik geraten. Durch ihre Fluchtreaktion werden ihre Bewegungen für den Leinenführer schnell unkontrollierbar. Zudem kann es passieren, dass sich Miezi so sehr an den Freigang gewöhnt, dass sie ihn immer öfter einfordert und bei Nichterfüllen mit Unsauberkeit und Kratzprotest am Wohnungsmobiliar reagiert. Es gibt aber natürlich auch einige schöne Seiten des Spaziergangs mit einer Katze. So ist es sehr spannend, sie dabei zu beobachten, wie sie ihre neu entdeckte Umgebung erkundet, für sie fremde Gerüche erschnuppert und das erste Mal Gras unter den Pfoten fühlt.
Ist die Frage geklärt, ob Freigang in Form eines Spaziergangs gewährt wird, sollte man die Katze zuerst in der Wohnung ans Geschirr gewöhnen. Geeignet sind übrigens nur Geschirre, die sowohl den Hals als auch die Brust umschließen. Sie sollten nicht zu fest, aber auch nicht zu locker sitzen. Zur Eingewöhnung kann man das Geschirr öfter umlegen und die Katze dann mit Leckerli belohnen. Hat sie sich mit der Zeit daran gewöhnt, kann man das ganze steigern und kleine Spaziergänge in der Wohnung versuchen. Sobald die Fellnase für die große weite Welt bereit ist, kann man sich mit ihr in den Garten oder auf die Wiese wagen. Möchte man ein etwas entfernten Ort besuchen, empfiehlt es sich, die Katze mit einer Transportbox dorthin zu bringen. Man sollte immer darauf achten, möglichst ruhige und verlassene Orte für den Spaziergang zu wählen, um eventuelle Panik-Trigger zu vermeiden. Deshalb ist der eigene Garten (soweit vorhanden) oder der von Verwandten und Freunden die beste Lösung.
Man sollte sich nicht wundern, dass die meisten Katzen beim Spaziergang zick zack durch die Gegend marschieren, hier und da mal anhalten und dann hastig weiterlaufen. Im Gegensatz zu Hunden, welche brav neben ihrem Halter herlaufen, haben Katzen einen eigensinnigen Rhythmus, mit welchem sie die neue Umgebung erkunden. Deshalb sollte man sich am besten an die Katze und an ihre Geschwindigkeit halten und nicht andersherum etwas erzwingen, was die Katze gar nicht will.
Ob es nun sinnvoll ist, mit einer Wohnungskatze spazieren zu gehen, wird sehr kontrovers diskutiert. Dafür spricht zum Beispiel die Fülle an neuen Gerüchen, Formen, Geräuschen und Eindrücken, welche die Katze auf ihrer Erkundungstour erleben kann. Dagegen steht der eventuelle Stress und die Gefahren die z.B. von Panikattacken oder freilaufenden, fremden Hunden ausgehen können. Deshalb muss jeder für sich die Vor- und Nachteile miteinander abgleichen und für die eigene Katze die beste Lösung finden.
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