Ein Problem, was so manchen Katzenhalter ins Grübeln kommen lässt, ist die Abgabe der Urinprobe beim Tierarzt. Denn muss dieser die flüssige Hinterlassenschaft unserer Fellnasen auf eventuelle Hinweise für eine Erkrankung untersuchen, wird er darum bitten, ihm dafür eine Urinprobe zukommen zu lassen.
Diese Urin-Untersuchung liefert wertvolle Hinweise auf den Gesundheitszustand der Katze, denn je nach Erkrankung verändern sich bestimmte Werte in ihrem Urin. Doch das Auffangen der "Katzenpipi" ist gar nicht so einfach, schließlich pinkeln die Miezen nicht auf Befehl in eine entsprechende Probenflasche.
Um diese Probe für den Tierarzt gewinnen zu können, gibt es mehrere Möglichkeiten:
Methode 1 - Urin auffangen: Die an sich einfachste Variante ist, den Urin beim Pinkeln der Katze mit einer Schale oder einem Einwegbecher aufzufangen und ihn anschließend in ein entsprechendes Probengefäß zu geben (dieses erhält man normalerweise bei Nachfrage vom Tierarzt). Das Auffang-Gefäß muss nicht unbedingt steril, jedoch sauber und trocken sein. So werden die Testergebnisse nicht verfälscht. Wer möchte, kann während des Auffangens der Katzenpipi auch Einmalhandschuhe tragen. Grundvoraussetzung für diese Variante ist jedoch, dass die Mieze die Anwesenheit ihres Halters beim Pinkeln toleriert. Sobald diese dann mit ihrem kleinen Geschäft anfängt, geht es mit dem eigentlichen Auffangen los. Dazu hält man das Auffanggefäß einfach in den Urinstrahl hinein, ohne dabei die Katze zu berühren. Dies könnte sie nämlich irritieren und im schlimmsten Fall verschrecken. Da die meisten Katzen ihren Urinstrahl nicht unterbrechen werden, ist diese Methode trotzdem sehr zuverlässig. Man braucht jedoch ein wenig Geduld und muss der Katze jedes Mal auf das Katzenklo folgen, bis eine Probe gewonnen werden konnte.
Methode 2 - Kunststoff-Streu verwenden: Duldet eure Katze keine Zuschauer beim Toilettengang oder ihr wollt euch den Stress der "Hinterher-Rennerei" nicht machen, kann man auch sogenanntes Kunststoff-Streu kaufen. Dieses imitiert normales Katzenstreu, nimmt jedoch selbst keinen Urin auf, sodass sich dieser nach dem Pinkeln am Boden sammelt. Nach dem entsprechenden kleinen Geschäft kann man den Urin aus dem Katzenklo ins Probengefäß laufen lassen oder mit einer Pipette aufsaugen. Die Kunststoff-Streu wird anschließend mit einem Sieb oder Wäschenetz unter fließendem Wasser gereinigt. Nach der Trocknung kann das Streu für eine erneute Urinprobe wiederverwendet werden.
Sollten mehrere Katzen im Haushalt leben, muss darauf geachtet werden, dass nur die Katze auf die Toilette geht, für welche die Probe benötigt wird. Am einfachsten lässt sich dies regeln, indem man die entsprechende Katze für einige Stunden mit dem Katzenklo in einen ausreichend großen Raum "einsperrt". Sollte dies nicht funktionieren, kann man die Katze auch zum Pinkeln animieren, indem man sie vorsichtig in das Katzenklo hinein setzt.
Methode 3 - Zystozentese: Hierbei handelt es sich um eine vom Tierarzt ausgeführte Punktion der Harnblase, durch welche der Urin gewonnen wird. Der Vorgang wird mit einer Kanüle durchgeführt, welche durch die Bauchwand gestochen wird. Komplikationen sind bei dieser Variante der Harngewinnung zwar selten, aber trotzdem empfiehlt es sich im Regelfall, den Urin lieber auf natürliche Weise zu gewinnen.
Bei der Selbstgewinnung sollte der Katzenurin in einem verschließbaren Probengefäß aufbewahrt werden, welches natürlich auch Auslaufsicher ist. Wie bereits erwähnt ist ein solches beim Tierarzt erhältlich, bestellt man sich Kunststoff-Streu, ist es oft auch im Lieferumfang enthalten.
Man muss unbedingt darauf achten, dass die Urinprobe so frisch wie möglich beim Tierarzt ankommt. Am optimalsten ist es, wenn die Probe nicht älter als 6-12 Stunden ist, aber desto eher, desto besser. Sollte eine zeitnahe Abgabe nicht umsetzbar sein, kann der Urin in der Zwischenzeit am besten im Kühlschrank aufbewahrt werden.
Möchtet ihr den Urin eurer Katze mit einer Kunststoff-Streu auffangen, könnt ihr dieses unter anderem hier bei Amazon kaufen
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