Fast jeder Katzenhalter kennt auf diese Frage die eigentlich schnell pauschalisierte Antwort; Nein, dürfen sie nicht. Doch das ist nicht ganz so richtig, denn Katzen dürfen Schweinefleisch an sich essen. Es gibt dabei jedoch eine versteckte Gefahr.
Denn im rohen Schweinefleisch kann der Aujeszky-Virus lauern. Dieser löst bei den meisten Säugetieren die sogenannte Pseudowut aus. Sie verläuft Tollwut-ähnlich und führt innerhalb weniger Stunden bis Tage zum Tod. Die Inkubationszeit beträgt etwa drei bis vier Tage. Eine wirksame Therapie oder Schutzimpfung gibt es leider nicht.
Ist der Erreger erstmal im Magen-Darm Trakt angekommen, verbreitet er sich von dort aus bis ins Gehirn, wo er Entzündungen auslöst und damit das Nervengewebe zerstört. Dies äußert sich für uns Katzenhalter dadurch, dass die Katze sehr oft miaut, sehr unruhig ist und einen starken Speichelfluss aufweist. Im Rahmen einer Wesenveränderung kann es zudem zu Aggressivität oder Angstzuständen kommen. Bewegungsstörungen, starker Juckreiz und Lähmungen, unter Umständen sogar Zuckungen, kündigen das baldige Sterben an.
Deutschland gilt normalerweise als "Aujeszky-Frei". Dies bezieht sich jedoch nur auf Hausschweine, nicht auf Wildschweine. Da Kontrollen nur stichprobenartig durchgeführt werden, kann eine Reinheit des Fleisches nicht zu 100% gewährleistet werden. Deshalb wird auch in Deutschland die Verfütterung von rohem Schweinefleisch an Katzen nicht empfohlen.
Möchte man es seiner Katze dennoch anbieten, sollte man das Fleisch vorher gut durchbraten oder kochen, bis es auch im Inneren nicht mehr rosa ist. Dann kann man davon ausgehen, dass alle Aujeszky-Viren abgetötet wurden (sollten welche im Fleisch vorhanden sein).
Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann aber am besten auf Schweinefleisch verzichten und stattdessen Fleischsorten wie Rind, Geflügel, Wild oder Fisch füttern.
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