Wer mit mehr als einer Katze im Haushalt zusammenlebt, der kennt dieses auf den ersten Blick verstörende Phänomen; während die eine Katze seelenruhig da steht oder sogar ihren Po in die Höhe streckt, nähert sich die andere Mieze mit ihrer Schnauze eben diesem Hinterteil und riecht oder leckt dann daran. In vielen Fällen fängt die Mieze direkt danach an zu flehmen. Doch was steckt hinter diesem sehr fragwürdigem Verhalten?
Ganz einfach gesagt: Für unsere Fellnasen ist das Beschnuppern oder Ablecken des Hinterteils der anderen Katze die leichteste und schnellste Art, Kontakt aufzunehmen, den Gemütszustand abzuchecken oder um fremde Artgenossen unkompliziert kennenzulernen.
Der Geruchssinn der Katze ist nämlich sehr empfindlich. Mit dem Jacobson-Organ, welches zwischen Gaumen und Nasenlöcher sitzt, ist sie in der Lage, zusätzliche Informationen aus den Gerüchen herauszufiltern, genauer aus den sogenannten Pheromonen. Dies sind katzeneigene Geruchs-Botschaften, welche auch nur von Katzen selbst wahrgenommen werden können. Solche Informationen können Geschlecht, Gesundheitszustand und Paarungsbereitschaft der anderen Katze sein.
So begründet es sich, dass eine Katze ihrem vertrauten Menschen gerne mal den Po entgegen streckt. Damit möchte sie ihren "Mitbewohner" dazu einladen, sich näher kennenzulernen. Dies tut sie, weil sie natürlich nicht weiß, dass wir Menschen eigentlich gar kein Interesse an dieser Art des Austauschs von Gerüchen haben. Forscher vermuten, dass Katzen uns als "Großkatzen" sehen und sie uns deshalb zu dieser Handlung einladen.
Commentaires