Viele halten es für undenkbar, dass man den sehr eigensinnig denkenden Katzen gewünschte Verhaltensweisen und sogar Tricks beibringen kann. Dies erreicht man jedoch sehr einfach, nämlich mit dem sogenannten Clicker-Training. Doch was ist das "Clickern" überhaupt?
Beim Training geht es darum, der Katze zu signalisieren, welche Verhaltensweisen gewünscht sind und welche nicht. Dies erfolgt ganz ohne Ermahnungen, Zwang oder Gewalt. Denn hier wird einfach nur ein gutes Verhalten belohnt. Dadurch wird die Katze dazu bestärkt, dieses Verhalten in Zukunft wieder zu zeigen, will sie doch mehr Belohnungen erhalten. Schlechtes Verhalten wird einfach ignoriert, es erfolgt danach somit kein ersehntes Leckerli.
Die "Gier" nach der Belohnung bestärkt gewünschte Verhaltensweisen
Die Grundlage des "Clickerns" ist die Konditionierung auf den Clicker. Der Katze wird beigebracht, dass jeder Klick eine Belohnung nach sich zieht. Nach mehreren Wiederholungen verbindet Miez dann automatisch einen Klick mit einer kommenden Belohnung. Den Erfolg erkennt man daran, dass die Katze nach einem Klick sich aktiv nach dem Leckerli umschaut, bzw. den " klickenden Belohner" anstarrt. Diesen Vorgang nennt man klassische Konditionierung. Als Belohnung eignet sich getreide- und zuckerfreies Trockenfutter, Leckerlis oder getrocknetes Fleisch.
Das "Handwerkzeug" zum Klickern
Anschließend kann die sogenannte operative Konditionierung erfolgen. Hier bestärkt der Klick nämlich dann eine durchgeführte Aktion. Nehmen wir das Beispiel des "Sitz". Setzt sich eure Katze irgendwo hin, klickt ihr und belohnt sich für das gewünschte Verhalten. Nach mehreren Wiederholungen sollte sie verstehen, dass es beim Hinsetzen eine Belohnung gibt. Dann kann während der Ausführung der Befehl "Sitz" gesagt werden. Im Verlauf der Trainingseinheiten wird die Katze verstehen, dass sie sich bei "Sitz" setzen soll und dafür dann ihr Leckerli erhält. Später wird sie diesen Befehl auch ausführen, wenn danach keine Belohnung winkt. Denn die Hoffnung auf ein Leckerli ist hier schon ausreichend (sie sollte aber zwischendurch trotzdem erfolgen, auch wenn der Befehl bereits gut sitzt). Dies ist nur ein kurz erklärtes Beispiel zur Veranschaulichung, viele Übungen sind durchaus komplexer.
Es gibt eine breite Palette an einfachen Übungen (z.B Pfote geben), Kunststücken und antrainierbaren Verhaltensweisen (nicht am Tisch betteln). Somit kann man mit dem Clicker-Training ein für beide Seiten spannenderes und problemfreieres Zusammenleben schaffen.
Auch "Winken" oder "High Five" sind schnell erlernt
Das Training hat nicht nur den Vorteil, dass man die Katze ein wenig "erziehen" kann. Es geht auch darum, sie geistig zu fordern und zu beschäftigen. Zudem wird die Mensch-Katze Beziehung ausgebaut, Vertrauen geschafft und gefestigt. Ist das Clicker-Spiel erst einmal verstanden, empfinden die Katzen aber auch wir Menschen merklich viel Freude daran.
Gerade Wohnungskatzen brauchen Beschäftigung; dafür ist Clickern ideal
Wir selber nutzen zum Training die "Katzen-Clicker-Box". Diese enthält einen Klicker, ein Begleitbuch für die Grundlagen (sehr nützlich), sowie 36 Trainingskarten. Auf diesen ist jeweils immer eine Übung sehr anschaulich zum Nachmachen dargestellt. Die Autorin, Dipl.-Biologin Birgit Rödder, hat Verhaltensforschung bei Tieren studiert und ist als Tierverhaltenstherapeutin tätig.
Die Box enthält alles, was zum direkten Start nötig ist
Unter anderem könnt ihr die Katzen-Clicker-Box hier bei Amazon kaufen. Gebraucht ist sie teilweise sogar schon für unter zehn Euro erhältlich.
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